EINBLICKE IN UNSERE ALLTAGSARBEIT
1. Jahreshälfte 2024

Wir sieben Brandenburger Kolleg*innen des Eine-Welt-Promotor*innenprogramms 2022 – 2024 geben in bestimmten Abständen gern Einblicke in unsere entwicklungspolitische Arbeit.

Unser Berufsalltag kann nicht immer von Höhepunkten geprägt sein, obwohl es diese selbstverständlich auch gibt. Deshalb haben wir uns entschlossen, unsere bisher in Anlehnung an das bundesweite Programm als „Highlights“ titulierten Informationen umzubenennen in „EINBLICKE IN UNSERE ALLTAGSARBEIT“.

Solche bisherigen Highlights und weitere Informationen sind hier auf der Website zu finden oder beim Landeskoordinator Uwe Prüfer zu erfahren pruefer@venrob.de

Fachpromotor*innen für gerechtes Wirtschaften und nachhaltigen Konsum

„Promo-Tandem startet Multiplikatorinnen-Programm“

Fatuma Musa Afrah, United Action Women and Girls e.V.; www.united-action.de
Andreas Teuchert, Halle 36 e.V.; www.halle36.org

In Ergänzung zu den Women World Cafés, bei denen im ländlichen Brandenburg jeden Monat transformatives globales Lernen vor allem in Frauengruppen mit migrantischer Geschichte stattfindet, starten Fatuma Musa Afrah (United Action Women and Girls e.V.) und Andreas Teuchert (Halle 36 e.V.) nun ein Multiplikatorinnen-Programm, bei dem einzelne Teilnehmerinnen über einen mehrmonatigen Zeitraum von einer Mentorin begleitet die Präsentation eines persönlichen Themas mit Bezug zu entwicklungspolitischen Bildungsthemen erarbeitet. Die Teilnehmerinnen haben vor allem Interesse an den Themen Frauenrechte und Care-Arbeit, feministische EZ, Konsum und Klima sowie Krieg und Frieden gezeigt.

Fachpromotorin zur Stärkung globaler Themen in Nachhaltigkeitsprozessen Brandenburgs

„Müll und globale Zusammenhänge“

Simone Holzwarth, Stadt-Land.move – Werkstatt für sozial-ökologischen Wandel e.V.; www.stadt-land-move.org

In den letzten Monaten hat Eine Welt-Promotorin Simone Holzwarth eine Kooperation mit dem Unternehmen Abfallwirtschaft Potsdam-Mittelmark (APM) aufgebaut. In einem Workshop zum Thema Müll und globale Zusammenhänge gelang es ihr, die Kommunikations-Abteilung des Unternehmens von der Wichtigkeit globaler Nachhaltigkeitsthemen in ihrem Arbeitsalltag zu überzeugen. Dafür stellte sie auch gezielt Zusammenhänge her zwischen der eigenen Nachhaltigkeitsberichterstattung der APM GmbH, dem Whole Institution Approach und dem möglichen Image-Gewinn als weltoffenes Unternehmen. Als hilfreiche thematische Brücke erwies sich auch das Thema Wertschätzung, das durch die Unternehmenskommunikation viel bespielt wird: Wertschätzung für die Menschen in der Region, die den Abfall der Bürger:innen entsorgen. Die Promotorin erweiterte hier die Perspektive und stieß auf offene Ohren: Wertschätzung auch für die Rohstoffe, die in der Überflussgesellschaft so achtlos weggeworfen werden und Wertschätzung gegenüber den Menschen in anderen Weltregionen, die die Konsumgüter produziert haben.

Inzwischen sind die ersten thematischen Posts auf dem Instagram-Kanal von APM erschienen, die mit Hilfe der Recherchen und Beratung durch die Eine Welt-Promotorin erstellt wurden. Der Kanal hat über 800 Follower in der Region. In den bisherigen Posts wurde der Weg einer Plastiktüte und ihre Zusammenhänge mit Plastikverschmutzung der Meere thematisiert, Handys und seltene Erden sowie das Thema Suffizienz und Überkonsum. In regelmäßigen Terminen mit der PR-Abteilung des Unternehmens berät die Promotorin zu weiteren globalen Themen und erörtert das Einbeziehen globaler Themen in die Nachhaltigkeitsberichterstattung des Unternehmens.

Fachpromotorin für entwicklungspolitisches Empowerment von MDO-MSO / Flucht und Migration als entwicklungspolitische Themen

„Feminist Journeys. Impulse für Veränderungsprozesse“

Jahsa Rebecca Wiles, VENROB e.V.; www.venrob.de

Zum Launch des NRO Reports „Feminist Journeys: So können humanitäre und entwicklungspolitische NRO ihre Arbeit feministischer gestalten“ kamen auf Einladung VENROs Ende Februar ca. 120 Vertreter*innen der Zivilgesellschaft im Palais der Kulturbrauerei in Berlin zusammen. Neben den Inputs von zwei feministischen Aktivistinnen aus dem Globalen Süden Botho Maruatona, Masakhane Projekt (Botswana) und Shitaye Astawes, Young African Women with Disabilities Leadership Program (Äthiopien), versuchte die Bundesministerin Svenja Schulze in ihrer Keynote eine Bilanz des BMZ-Engagements für eine verstärkte Einbeziehung der Belange von Frauen und Minderheiten. Das anschließende Panel unter der Mitwirkung der Ministerin sowie Serap Altinisik, Oxfam, und Carla Dietzel, CARE, betonte unter allgemeiner Zustimmung die Notwendigkeit eines strukturellen Ansatzes. Neben der Frage nach der Universalierbarkeit bestimmter Werte bleibt es allerdings und insbesondere für den humanitären Kontext weltweit weiterhin ungelöst, welche Handlungsräume zur Stärkung feministischer Positionen angesichts weitgehend männlich dominierter Machteliten verbleiben.

Anregungen und Impulse für Veränderungsprozesse nachzulesen im NRO Report
„Feminist Journeys": https://venro.org/publikationen/detail/feminist-journeys

Fachpromotorin zur Stärkung von Partnerschaften und internationalen Kooperationen

„Wissenswert, lesenswert, hörenswert?“

Adina Hammoud, Berlin-Brandenburgische Auslandsgesellschaft e.V.; www.bbag-ev.de

Globale, entwicklungspolitische Inhalte in die Öffentlichkeit zu bringen und damit wahrgenommen zu werden: eine mühsame Daueraufgabe. Abonnent*innen und Likes zu gewinnen und damit Menschen, die sich damit beschäftigen, ist eine Herausforderung, bei deren Bewältigung es langsam, aber stetig vorangeht. Auf zwei Kanälen werden Aktivitäten von Brandenburger Akteur*innen präsentiert und „beworben“. Weiterhin gibt es lockere Reihen, in denen Kommunen mit globalen Bezügen vorgestellt werden: 2023 Global Nachhaltige Kommunen des aktuellen Projektes, demnächst Fairtrade-Towns und Süd-Partnerschaften, bei Letzteren soll es auch um die „lessons learnt“ gehen.

Wir nutzen in unserem (Arbeits-) Alltag oft Begriffe, die unbeabsichtigt koloniale Kontinuitäten fortschreiben oder deren Bedeutung nicht ganz klar ist. Um dafür zu sensibilisieren, begann eine Reihe „Was ist eigentlich…“, die bis Jahresende Begriffe aus dem Glossar der BREBIT aufgreift und vorstellt. Und auch thematisch relevante Gedenktage sowie aktuelle Ereignisse gehören zum Inhalt beider Kanäle – nach Möglichkeit werden Bezüge zu Brandenburg hergestellt.

Die Kanäle sind hier zu finden: https://www.instagram.com/brandenburglobal/ und https://www.facebook.com/BrandenburgEntwickeln

Fachpromotor Globales Lernen als Transformative Bildung

Globales Lernen in der Süd-Nord-Schulpartnerschaft

Uwe Berger, Carpus e.V.; www.carpus.org

Im März leitete der Eine-Welt-Promotor für Globales Lernen in Brandenburg ein zweitägiges Seminar für Schüler*innen aus Schwarzheide (Brandenburg), die sich in einer Süd-Nord-Schulpartnerschaft mit einer Schule in den Philippinen engagieren. Die Schüler*innen informierten sich über die Sustainable Development Goals und tauschten sich in einer Videokonferenz mit ihren Partner*innen in den Philippinen darüber aus. Darüber hinaus beschäftigten sich die Schüler*innen im Seminar mit der Kolonialzeit und der Entstehung des Rassismus. Anschließend reflektierten sie, welche kolonialen Kontinuitäten bis heute in der Gesellschaft vorhanden sind.

Highlights
1. Quartal 2023

Simone Holzwarth (Stadt-Land.move e.V.)

„Stärkung entwicklungspolitischer Themen in Nachhaltigkeitsprozessen Brandenburgs“

Erweiterung Podcast-Projekt „Zukunftsimpulse Brandenburg“

Aus zwei Podcast-Projekten ist jetzt eins geworden - plus mehr Spaß und Inspiration! Anfang des Jahres hat Eine Welt-Promotorin Simone Holzwarth erfahren, dass die Brandenburger Nachhaltigkeitsorganisation Brandenburg21/RENN.mitte auch einen Podcast gestartet hat. Was lag also näher als die Köpfe zusammenzustecken und ein Kooperationsprojekt zu starten: „Zukunftsimpulse Brandenburg“: Simone Holzwarth von Stadt-Land.move in Werder (Havel) und Katja Neugebauer und Julia Clausner von Brandenburg 21 / RENN.mitte sprechen mit engagierten Brandenburger:innen, die zeigen, wie eine zukunftsfähige Entwicklung gelingen kann. Damit fusionieren die Podcast-Reihen „Zukunftsimpulse aus der Region“ (Stadt-land.move) und „Nachgefragt – Wege in die Zukunft in Brandenburg“ zu einem gemeinsamen Podcast-Projekt. „Kommt bald die Rohrposttoilette?“ oder „Wie können geflüchtete Frauen vor Ort gestärkt werden?“ sind nur zwei der sieben Themen, die bereits als Podcastfolgen veröffentlicht sind. Diese sind sowohl bei spotify als auch auf nachhaltig-in-brandenburg zu finden. Technisch alles noch ausbaufähig, wir lernen im Prozess… Aber schon jetzt gibt es viel Spannendes zu entdecken in den Folgen über engagierte Menschen, die sich in Brandenburg ganz konkret für eine zukunftsfähige Entwicklung einsetzen. Bei den diesjährigen Folgen liegt der Fokus auf Städten und Gemeinden in Brandenburg: Welche Prozesse zur sozial-ökologischen Transformation laufen gut? Welche Rolle spielen dabei Themen der globalen Gerechtigkeit und die 17 Ziele? Die Interviews mit Bürgermeister:innen, Klimaschutzbeauftagten, Stadtverordneten etc. zeigen: Im lokalen Engagement geht es immer auch um globalen Themen. Die Engagierten zeigen dabei, wie eine Transformation hin zu mehr Klimaschutz, Nachhaltigkeit und zukunftsfähiger Entwicklung kann gelingen!

Prozessbegleitung und Veranstaltungen
mit der Klima-Initiative Werder

Seit Anfang 2023 begleitet Eine Welt-Promotorin die Klima-Initiative Werder bei ihrem Vorhaben, einen Bürgerentscheid zum Klimaschutz in der Kommune auf den Weg zu bringen. Sie nutzt dabei das vorhandene Engagement der 10 Ehrenamtlichen in der Organisations-Gruppe der Initiative für Klimaschutz vor Ort, um Themen der globalen Gerechtigkeit mit in den Fokus zu nehmen und in der Öffentlichkeit präsent und sichtbar zu machen. Am 22.4, dem internationalen Tag der Erde, findet eine Kooperationsveranstaltung statt zum Thema Moore – Wälder – Klima, bei dem die Eine Welt-Promotorin einen Input geben wird zum Hintergrund des Tags der Erde. Was hat der Tag für eine internationale Bedeutung? Seit wann heißt er auch „Internationaler Tag der Mutter Erde“ und mit welcher Aktion versuchte der bolivianische Ex-Präsident Evo Morales den Tag zu nutzen, um auf Themen der globalen Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen? So werden in der Veranstaltung lokale Themen des Natur- und Klimaschutzes zusammengebracht mit globalen Themen und Perspektiven aus dem globalen Süden.

Adina Hammoud (BBAG e.V.)

Förderung von Partnerschaften und internationalen Kooperationen

Mit dem „Neustart Lokale Agenda Kleinmachnow“ auf dem Nachhaltigkeitsforum am 20. März konnte die Promotorin einen vielversprechenden Prozess mit interessanten Ansätzen zur Einbeziehung einer globalen Perspektive und konkreten Vorstellungen von Partnerschaften beobachten und wird diesen weiter begleiten.

Wie sichern wir als kleine Vereine die Kommunikation mit unseren Partnern im Globalen Süden, was hilft uns, Problemlagen dort zu verstehen und zu berücksichtigen? Wie können wir unsere vereinsinterne Zusammenarbeit digital verbessern? Das waren einige Inhalte der Beratung von zwei ehrenamtlichen Vereinen im Landkreis Märkisch-Oderland, welche die Promotorin schon seit fast fünf Jahren begleitet.

Engagement braucht Öffentlichkeit! Deshalb sind eine Reihe von Social Media Posts in der Planung und konkreten Vorbereitung, welche in Brandenburg aktive Partnerschaften mit Kommunen im Globalen Süden, Fair Trade Towns und am Projekt Global Nachhaltige Kommune beteiligte Kommunen vorstellen. Und da wir Promotor*innen uns als Team verstehen, werden Aktionen der anderen ebenfalls auf den entsprechenden Kanälen publizistisch begleitet. Zu finden sind die Beiträge und kommenden Reihen hier:

https://www.instagram.com/brandenburglobal/

https://www.facebook.com/BrandenburgEntwickeln/

Uwe Berger (CARPUS e.V.)

Globales Lernen in Brandenburg

Wie Inhalte des übergreifenden Themas „Nachhaltige Entwicklung/Lernen in globalen Zusammenhängen“ fächerverbindend bearbeitet werden können, das wollen vier Brandenburger Schulen in einem Modellprojekt zeigen. Unter Begleitung der Fachpromotor*innen-Stelle für Globales Lernen in Brandenburg erstellt jede Schule bis zum Jahresende ein eigenes fächerverbindendes Unterrichtskonzept. Das Modellprojekt startete am 23.03.2023 und besteht aus insgesamt fünf Modulen, zu denen sich die Schulteams treffen und sich gegenseitig kollegiales Feedback geben. Jedes Schulteam besteht aus drei Lehrkräften unterschiedlicher Fachbereiche. Die modellhaften fächerverbindenden Unterrichtskonzepte werden auf dem Bildungsserver Berlin-Brandenburg veröffentlicht.

Fatuma Musa Afrah und Andreas Teuchert als Tandem (United Action Women and Girls e.V. und Halle 36 e.V.)

Gerechtes Wirtschaften und nachhaltiger Konsum

Das Promo-Tandem etabliert "Women World Cafés" in Rathenow und Bad Belzig als Modelle für entwicklungspolitische Bildungsarbeit mit geflüchteten Frauen im ländlichen Bereich.

Mit angepassten Methoden globalen Voneinander-Lernens bearbeiten die Promotor*innen zusammen mit den Teilnehmerinnen das Themenspektrum Migration, Frauenrechte, Klimagerechtigkeit und Konsum und stärken sie in ihrer Teilhabe an sozialökologischer Transformation.

In 2023 finden vermehrt Exkursionen statt, um Fragestellungen gesellschaftlichen Wandels in Brandenburg und Berlin konkret zu verorten: Biobaumblüte (global nachhaltige Landwirtschaft), Bundestag (Teilhabe und Entwicklungszusammenarbeit), Schokofabrik (Feminismus, Selbstorganisation, Genderrollen), Potsdam HBPG (Hist. Migration in Brandenburg)

In Bad Belzig finden die Women World Cafés ab Mai im neuen Kulturzentrum statt und sind dort im Foyer sichtbarer und leichter zugänglich für Besucherinnen und Interessierte.

Das Tandem wird seit Februar von einer kleinen Gruppe Brandenburger und Berliner Promotor*innen durch gelegentliche Coachings begleitet, um ihre voraussetzungsreiche Bildungsarbeit mit einer vulnerablen Zielgruppe weiterzuentwickeln.

Highlights
April – Juli 2022

Uwe Berger

  1. Start eines Modellprojektes zur Erstellung von fächerübergreifenden Unterrichtskonzepten zum üT11 „Nachhaltige Entwicklung/Lernen in globalen Zusammenhängen“. An dem Projekt nehmen drei Schulen mit einem Schulteam aus jeweils 3 Lehrkräften teil. Das Projekt besteht aus 5 Modulen und zusätzlichen Beratungsangeboten an den Schulen. Im Mai hatten wir einen Online-Auftakt und am 7.6. eine Präsenzfortbildung in der die Schulteams schon erste Konzeptideen entwickelt haben. Die Lehrkräfte haben total Lust auf eigene Konzeptarbeit und das Projekt fühlt sich echt gut an. Ich führe das gemeinsam mit Magdalena durch.
  2. Start einer Lehrkräftefortbildungsreihe zum Thema Globales Lernen im Unterricht basierend auf unserem Fachbuch „Globales Lernen – Inspirationen für den transformativen Unterricht“. Nach einem Online-Auftakt im März fand vom 20.-21.5.2022 im Schloss Gollwitz die erste Präsenzfortbildung statt. Externe Referent*innen waren Carina Flores und Magdalena Freudenschuss. Es haben 15 Brandenburger Lehrkräfte teilgenommen. Am 14.-15.10 . gibt es das nächste Modul für die gleiche Teilnehmendengruppe. Auch diese Fortbildung fühlt sich gut an. Die Lehrkräfte sind sehr selbstreflektiert und haben Interesse an der Auseinandersetzung mit Nachhaltiger Entwicklung unter dem Blickwinkel koloniale Kontinuitäten.

Fadumo Musa und Andreas Teuchert

  1. Erstes "Women World Café" startet in Rathenow
    Als Projekt des Eine-Welt-Promotor*innen-Tandems in Brandenburg startet Anfang Juli ein "Women World Café" in Rathenow - zunächst zweimal im Monat zu Gast beim AWO-Familiencafé. Auf Dauer sollen mehrere WWCafés entstehen - getragen von Frauen und Mädchen mit und ohne Migrationsgeschichte im ländlichen Brandenburg - als Begegnungs-, Lern- und Erfahrungsorte sowie als Safe Spaces. Die Promotor*innen verstehen sich dabei als Inkubator*innen und organisieren den entwicklungspolitischen Input zu Gutem Leben und Postwachstum, Klima und Konsum, Care-Arbeit und Flucht.
    Wichtig ist uns die Newcomerinnen mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen als essentielle Stimmen eines sozial-ökologisch-ökonomischen Wandels zu begreifen und ihnen eine Plattform für Austausch, Lernen und persönlicher Entwicklung zu schaffen. Entsprechend einem intersektionalen Verständnis einer feministischen Entwicklungszusammenarbeit kann diese nicht zu patriarchalen, neokolonialistischen und neoliberalen Kontinuitäten schweigen. Wir versuchen die Newcomerinnen in Rathenow, demnächst in Bad Belzig und hoffentlich bald an mehreren Orten in Brandenburg in diesem Sinne zu empowern.
  2. Festival für regionalen und klimafreundlichen Genuss!
    Gutes Essen ist ein Fest – oder gleich ein ganzes Festival, mit dem wir am 8.-9. Oktober 2022 die Menschen in Werder (Havel) und der gesamten Region für die Ernährungswende begeistern wollen! Wir haben schon eine ganze Menge Zusagen von bäuerlichen Erzeuger*innen und handwerklichen
    Lebensmittelproduzent*innen, die die Vielfalt auf unsern Äckern und Tellern beim FestEssen für alle erlebbar machen wollen. Außerdem basteln wir eifrig am Bühnenprogramm: Wir haben einige tolle Künstler*innen eingeladen und bereiten ein spannendes inhaltliches Programm vor, weil Essen politisch ist.
    Am Wochenende vom 8.-9. Oktober 2022 wird der wunderschöne Marktplatz in Werder/Havel zur Showbühne des guten und fairen Essens aus der Region. Denn Brandenburg hat einiges zu bieten an kleinen und mittleren Bauernhöfen und Lebensmittelhandwerker*innen, die handwerklich und ökologisch Lebensmittel produzieren. Das FestEssen bringt Erzeuger*innen und Verbraucher*innen zusammen – gemeinsam wollen wir gutes Essen feiern! Euch erwarten regionale Essenstände, Markstände und Mitmach-Werkstätten wie zum Beispiel Brotbacken, Gemüse fermentieren oder Saft pressen. Außerdem bietet das Festival eine Bühne für ein vielfältiges Kulturprogramm sowie den politischen Dialog: Über unser regionales Ernährungssystem, über Migration und esskulturelle Vielfalt und über Klimawandel.

Simone Holzwarth

  1. Beratung und Mitarbeit in der Koordinationsgruppe des FestEssen – Das Festival für regionalen und klimafreundlichen Genuss
    Ein zentrales Thema für die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele vor Ort in Brandenburg ist das Thema Ernährung. Seit seiner Gründung berät und unterstützt Eine Welt- Promotorin Simone Holzwarth den  Ernährungsrat Havelland. Sie zeigt dabei Möglichkeiten auf, das lokale Engagement zu Ernährungsthemen in der Region mit Themen der globalen Nachhaltigkeit zu verknüpfen. Von Anfang an brachte sie sich zusammen mit dem Eine Welt-Promotor*innen Tandem für gerechtes Wirtschaften und nachhaltigen Konsum Fatuma Musa Afrah und Andreas Teuchert in die Planungen für ein Ernährungs-Festival auf der Insel in Werder (Havel) ein. So gelang es, den 4000 Besucher*innen des Festivals neben guten Beispielen des regionalen Lebensmittelhandwerks auch thematische Zusammenhänge von Klimagerechtigkeit, Ernährungssouveränität und Migration zu vermitteln. Neben Infoständen von Engagement Global und Brot für die Welt sorgte auch das SDG-Glücksrad von Stadt-Land.move für interaktiv aufbereitete Informationen rund um Ernährung und globale Gerechtigkeit. Im Bühnenprogramm und in Workshops thematisierten wir auf vielfältige Weise die globalen Zusammenhänge zwischen Ernährung und Klimawandel sowie die Themen Ernährung, Flucht und Migration. In einer interkulturellen Koch-Talk-Show auf einem umgebauten Lastenfahrrad teilten die somalische Köchin Nasiib und der Kochaktivist Wam Kat aus Brandenburg die Erfahrung, dass Essen hochpolitisch und gemeinschaftsstiftend ist. Die für Brandenburger Verhältnisse außerordentlich hohe Zahl an erreichten Personen zeigt, dass sich Promotor*innen-Engagement in langfristigen Planungsprozessen von thematisch passenden Großveranstaltungen auszahlen kann. (https://festessen.net)
  2. Podcast „Zukunftsimpulse aus der Region“
    April – Juli: Aneignung des technischen Know-How, Recherche und Konzeption.
    Nach den Sommerferien startet der Podcast der Eine-Welt-Promotorin Simone Holzwarth. In den ca. 20-minütigen Folgen unter dem Titel „Zukunftsimpulse aus der Region“ kommen Nachhaltigkeitsinitiativen und Entscheidungsträger*innen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung aus Brandenburg zu Wort, denen globale Nachhaltigkeit ein Anliegen ist. Wie will eigentlich der Landkreis Potsdam-Mittelmark seine Klimaziele erreichen? Was hat der Brandenburger Ernährungsrat mit globaler Nachhaltigkeit zu tun? Was ist eigentlich Suffizienz und wie trägt die Klimawerkstatt Werder dazu bei? Die Folgen haben dabei nicht nur einen informierenden, sondern auch einen vernetzenden Charakter und bringen immer wieder das konkret Lokale mit globalen Themen in Verbindung.

Adina Hammoud

Lunchpaket schmeckte dem Publikum

Gut 30 Potsdamer*innen kamen am 13. Juli zur Mittagszeit in die Stadt- und Landesbibliothek und gingen auf eine „Kurzreise“ nach Sansibar. Sie hörten Aktuelles von der Städtepartnerschaft Potsdam-Sansibar-Town, erfuhren, wie Frauen mit Kangas kommunizieren und was es mit Hennabemalung auf sich hat. Die Veranstaltung im bei Potsdamer*innen beliebten Format „Lunchpaket – Kultur und Politik am Mittag“ wurde vom Freundeskreis Potsdam-Sansibar unter dem Dach der BBAG e.V. verantwortet und von der dort angesiedelten Promotorin für die Stärkung von Partnerschaften und internationalen Kooperationen unterstützt und mitgestaltet. In diesem Jahr besteht die Städtepartnerschaft fünf Jahre; für den Herbst sind noch zwei weitere Veranstaltungen geplant, bei denen die Promotorin mitwirkt.

Dass der Städtepartnerschaft Jahrzehnte zivilgesellschaftlicher Kontakte zwischen Brandenburg und Sansibar vorausgingen, zeigte sich am letzten Programmpunkt. In einer Bibliothek sollte auch gelesen werden, und so gab es eine sehr kurze Geschichte aus der Geschichtensammlung „Paukwa“, die in einem Projekt der RAA Brandenburg 2005 im Rahmen einer Begegnungsreise entstanden war. Es ging um einen Fisch, den Wunsch eines Europäers und Fischer, die am Ende mit leeren Händen dastehen. Die Bemerkung, dass leere Netze für die Fischer der Insel jetzt aus ganz anderen Gründen zunehmend traurige Realität sind, wurde von den Zuhörenden verstanden und die Veranstaltenden hatten im Anschluss noch viele Fragen zu beantworten.

Mit der Veranstaltung wurden vor allem Menschen erreicht, die kein spezielles entwicklungspolitisches Interesse haben, sondern das Format eines kurzen thematischen Inputs in Verbindung mit einem Mittagssnack mögen.

Abdou-Rahime Diallo

  1. Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung Kinder-, Jugendcamp
    Mit den Vereinen NeMiB e.V., Goals Connect und Begegnung Muckwar organisierte ich zum zweiten Mal das Kinder-, und Jugendcamp.

    Themen des Jugendcamps waren:
    • –  Nachhaltige Ernährung, Ernährungssicherheit und Nahrungsmittelproduktion
    • –  Musik als Sprache und Ausdrucksform und Bau von Musikinstrumenten
    • –  Empowerment von Kindern und Jugendlichen mit strukturellen Benachteiligungen
    • –  Globalitäten: Kulturverständnisse und Austausch für globale Gerechtigkeit.
  2. Am Camp nahmen ca. 40 Kinder und Jugendliche von 8 – 14 Jahren teil, die mit Migrations-/Fluchterfahrung aus sozial-prekären Verhältnissen stammen. Sowie Referent*innen, Koordinator*innen mit Migrations- und Fluchterfahrung aus: Afghanistan, Benin, Deutschland, Ecuador, Iran, Mexico.
    Das Camp fand im Seminarhaus Quecke statt, das nachhaltigkeits- und diskriminierungsbewusst von queeren Menschen in Falkenberg, Brandenburg geführt wird. Das Camp dauerte vom 6. – 13.07.
  3. Unter der Beratung und Begleitung von DaMOst, NeMiB konstituiert sich ein landesweites Gremium von Migrantenorganisationen, dass sich für die Interessen und Themen aller Menschen mit Migrationserfahrung in Brandenburg einsetzen möchte. Das Netzwerk setzt sich sowohl aus Vertretenden arabischer, osteuropäischer, afrikanischer, asiatischer und amerikanischer Identität zusammen und ist in dieser Hinsicht das einzige in Brandenburg.
  4. Interkulturelle Fraueninitiative Potsdam
    Für die hauptsächlich aus afrikanischen Frauen bestehende Initiative organisierte ich einen Workshop zum Thema Demokratie, Nachhaltigkeit und Teilhabe mit ca. 35 Teilnehmerinnen, am 26.6.2022 in der Schiffsbauergasse. Das Tagesseminar war gut besucht und erfreute sich eines spannenden Austauschs zu den entsprechenden Themen. Mit der Gruppe sind weitere Seminare für dieses Jahr geplant.
  5. Planung, Vorbereitung, Gründung der Schwarzen Akademie
    Die Schwarze Akademie ist ein bundesweites Kooperationsprojekt, bei dem ich Brandenburg als Promotor und Vorsitzender von NeMiB vertrete. Mein Beitrag sind Schwarze Perspektiven im Kontext von Dekolonisierung von Entwicklungs- und Nachhaltigkeitspolitik, Globalisierung. Die Gründung wurde im Schloss der Stadt Mannheim begangen und virtuell waren internationale Fachleute eingebunden. Ich konnte das Promotorenprogramm vorstellen und meine Arbeit für migrantisch-diasporische Teilhabe.

Gefördert:

durch Engagement Global mit Mitteln des BMZ

Gefördert durch Engagement Global mit Mitteln des BMZ
Gefördert vom Ministerium der Finanzen und für Europa des Landes Brandenburg

und vom

Ministerium der Finanzen und für Europa des Landes Brandenburg

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